Kontextbezogene Leistungsanalyse - Eindrücke von der NABC Convention 2017
Bei der NABC Convention 2017 in Phoenix, Arizona, stand das alljährlich Treffen der US College Basketball Trainer an.

Phoenix, Arizona — Während im Rahmen der NCAA Final Four bester College-Basketball verfolgt wurde, konnten gleichzeitig neue, innovative Technologien erkundet werden, die es möglich machen sollen, die die nächste Saison noch erfolgeicher gestalten zu können. Hier bot sich KINEXON die Möglichkeit, seine hochmoderne Basketballtracking- und Analyseplattform in der NABC-Ausstellungshalle und bei zwei Live-Demonstrationen zu präsentieren — eine in der brandneuen Trainingseinrichtung der Grand Canyon University, die zweite beim Coaches Run der Arizona State Prep University.
Im Zuge der Vorführungen konnten sich die Trainer von den Vorzügen der KINEXON-Basketball-Lösung überzeugen lassen. Hierbei stand es ihnen offen, Probeläufe nur zu beobachten oder die Lösung gar selbst auszuprobieren, um veschiedenste Leistungsparameter zu verfolgten: maximale Geschwindigkeit bei einem Sprint über den gesamten Platz, Anzahl der Beschleunigungen während eines 10-minütigen Drill, die Sprunghöhe bei einem Blockversuch oder Herzfrequenzschwankungen während des Trainings. Das Feedback war dabei unglaublich. Eine Aussage eines Kraft- und Konditionstrainers ehrte uns am meisten:
“Das ist die erste Basketball-Analyseplattform, die wirklich alle relevanten Informationen über die physischen Anforderungen des Spiels erfasst. Hochgeschwindigkeitsläufe im Umschaltspiel, schnelle Richtungswechsel in Offensive und Defensive sowie die Belastung im Zusammenhang mit Sprüngen.”
Insgesamt waren sich die Coaches in einem wesentlichen Punkt einig: Belastung, Fitness und Müdigkeit lassen sich kaum mit einer einzigen Zahl messen. Heute nutzen zahlreiche Trainer, die in der Praxis Leistungsmessungen anwenden, das externe Belastungsdiagnostik-Tool Player Load. Dabei handelt es sich um ein beliebtes Statistikprogramm, das die Belastung eines Athleten anzeigt, indem Beschleunigungen in drei Dimensionen akkumuliert und wieder normalisiert werden. Aufgrund der technischen Einschränkungen von bisherigen Performance-Tracking-Technologien war dies ein guter erster Schritt zur Analyse der körperlichen Leistungsfähigkeit im Profi- oder Hochschulsport. Allerdings wiesen die Trainer ebenso darauf hin, dass Player Load als einzige Kennziffer für einen externen Belastungsindikator auf mindestens zwei Arten begrenzt ist: (1) Kontext und (2) Intensität.
- Kontext: Belastung wird oft als einheitliche Metrik behandelt, wird jedoch nicht aus der Perspektive der Spieldynamik heraus, der Position der Spieler oder einfach der spezifischen Spielsituation betrachtet. Durch die Verwendung von Positionsdaten können wir automatisch erkennen, wo genau auf dem Platz die hochintensiven Aktivitäten stattfinden. Die Belastung eines Point Guards variiert beispielsweise stark im Vergleich zu der eines Centers. Wie intensiv wird im Post, im Umschaltspiel oder bei der Verteidigung des gegnerischen Starspielers gespielt? Sind Defensivaktionen intensiver als Offensivspielzüge oder umgekehrt? Die Belastungsdaten des Spielers werden dies nicht verraten — die Positionsdaten dagegen schon.
- Intensität: Die mit einem Beschleunigungssensor gemessene Spielerauslastung gibt den Trainern einen guten Überblick über das Aktivitätsniveau eines Athleten. Daraus lässt sich jedoch kein Rückschluss ziehen, wie der Spieler diese Spielerlast erreicht hat. Spieler können (theoretisch) die gleiche Spielerlast erreichen, obwohl sie tatsächlich zwei verschiedene Lastprofile vorweisen. Ein Spieler könnte seine Auslastung durch viele kurze Beschleunigungen erreichen, während ein anderer Spieler dieselbe Last durch mehr Phasen mit voller Laufleistung im Umschaltspiel aufgebracht hat. Daher ist es unerlässlich, die Belastung der Athleten während einer einzelnen Trainingseinheit genauer zu untesuchen, z.B. durch die Analyse von Geschwindigkeitszonen, der Intensität und Länge von Beschleunigungen, Sprüngen, oder der Anzahl der Umschaltspiele in voller Geschwindigkeit.
Die kontextbasierte Leistungsanalyse auf Grundlage präziser Positions- und Beschleunigungsmesserdaten ermöglicht es den Trainern, die externe Trainingsbelastung differenzierter zu überwachen und zu bewältigen — durch genauere und detailliertere Informationen über die tatsächliche Spieler- und Teambelastung. Darüber hinaus muss für ein vollständiges Bild der Gesundheit und Ermüdung des Spielers die externe Belastung im Verhältnis zur internen Belastung (z.B. RPE, TRIMP, Herzfrequenzvariabilität) gesetzt werden. Bei KINEXON stellen wir den Trainern ein Coaching-Tool zur Verfügung, das es ermöglicht, ihre Spieler während der gesamten Saison stärker, fitter und gesünder zu halten.