COVID-19 ist kein Show-Stopper: 3 Tipps für die erfolgreiche digitale Transformation in Unternehmen
Dieter Krockauer, Vice President Digital Transformation bei KINEXON, arbeitet täglich eng mit unseren Kunden und Partnern daran, die Herausforderungen der Branche mit smarten Lösungen zu meistern. Im Mittelpunkt dessen steht die industrielle Automatisierung. In diesem Interview gibt er drei Tipps dazu, wie Unternehmen die Potenziale der digitalen Transformation ausschöpfen können – und damit der Pandemie-Lage trotzen können.

Dieter Krockauer verfügt über langjährige Erfahrung in der Implementierung von Digitalisierungsstrategien. Bevor es ihn zu KINEXON zog, war er zuletzt als Head of “Innovation & Technology Automotive SCM” beim weltweit renommierten Automobilzulieferer Continental tätig. Als überzeugter Befürworter der digitalen Transformation teilt Dieter seine Perspektive für eine erfolgreiche Smart-Factory-Strategie.
Dieter, wie hat die Corona-Pandemie die Automatisierungsstrategien von Unternehmen beeinflusst?
Schon vor der Pandemie haben es sich nahezu alle Unternehmen zur Aufgabe gemacht, die Potenziale der Digitalisierung für sich zu nutzen. Die Motive sind dabei vielseitig. Die einen möchten damit ihre Prozesse automatisieren und dabei die Produktivität und Qualität im Betrieb steigern. Die anderen wiederum nutzen die Digitalisierung zur Umsatzsteigerung oder als Vorteil gegenüber den Wettbewerbern. Die Pandemie beschleunigte dabei nur weiter die Notwendigkeit und den Bedarf an effektiven digitalen Lösungen. Die digitale Transformation hat somit in den Chefetagen heute höchste Priorität – ob zur Steigerung der Produktionsgeschwindigkeit und ‑flexibilität, der Absicherung der Supply Chain oder für mehr Transparenz in komplexen Prozessen.
Unternehmen weltweit erleben daher einen starken Digitalisierungsschub. Die Herausforderung besteht heute weniger in der Bereitstellung von Budgets für die digitale Transformation als zuvor. Vielmehr geht es darum, den optimalen Einstieg in den digitalen Wandel zu finden. Hier kommt KINEXON mit einer leistungsstarken Location-based Automation Process Software und einem breiten Sensorik-Portfolio ins Spiel.
Die industrielle Automatisierung ist sehr komplex. Daher empfehle ich Unternehmen, bei der Digitalisierung einen einfachen Dreisatz zu verfolgen:
1. Vernachlässigen Sie nicht das Wesentliche
Ich bin oft überrascht über die komplexen Strategien, die Unternehmen entwickeln – ohne das zu nutzen, was ich “das Wesentliche” nenne. Damit meine ich grundlegende Positionsdaten über Material, Werkzeuge oder Fahrzeuge in der Produktions- oder Logistikhalle. Um das “Wie” zu verstehen, muss man das “Wo” und das “Was” kennen. Schließlich besteht ein Produktionsprozess zu 99 Prozent aus beweglichen Komponenten. Wenn man diese wichtigen Daten nicht nutzt, ist die Digitalisierung zum Scheitern verurteilt. Bei KINEXON arbeiten wir daran, diese Datenlücke zu schließen – mit einer breiten Palette an standortbasierten Lösungen entlang der gesamten Supply Chain.
2. Handeln ist wichtiger als Planen
Der digitale Wandel betrifft unweigerlich alle Geschäftsbereiche. Es gibt keine Ausnahmen, nur Verzögerungen. Angesichts der Komplexität der heutigen fortschrittlichen Fertigung und der globalen Netzwerke sind sich alle Entscheider einig, dass es nicht den einen einzig richtigen Weg zur Digitalisierung gibt. Mein Ansatz war schon immer: “Anfangen und weiterentwickeln!” Mit kleineren Automatisierungsanwendungen zu beginnen und diese nach Bedarf anzupassen oder zu skalieren, kann sich mitunter am schnellsten auszahlen. Das ist auf jeden Fall besser als ein Innovationsstillstand. KINEXON ermöglicht mit seinem Produktportfolio derartige Innovationen, die sich schnell amortisieren. Der X‑Tag beispielsweise ist der kosteneffizienteste UWB-Sensor der Welt. Er ermöglicht es Unternehmen, massenhaft Assets zu lokalisieren und darauf basierend zu automatisieren.
3. Die digitale Transformation geht über die Automatisierung hinaus
Unternehmen brauchen eine Vision, die sie mit ihrer Digitalstrategie verfolgen. Noch wichtiger ist jedoch, dass hier die ganzheitlichen Auswirkungen der Digitalisierung berücksichtigt werden. Sie hat einen weitaus größeren Einfluss auf das Geschäft und dessen Wachstum als die reine Automatisierung: Denken Sie an Nachhaltigkeitsgewinne, die durch die Digitalisierung ermöglicht werden – die Verringerung des CO2-Ausstoßes und des gesamten ökologischen Fußabdrucks wird von nun an eine der wichtigsten Herausforderungen sein. Das Gleiche gilt für die Anpassung der Produktionsvoraussetzungen an die “Losgröße 1”, für die Weiterbildung er Mitarbeiter oder für die Nutzung von Zukunftstrends wie Predictive Analytics, KI, autonomes Arbeiten und Robotik. Bei KINEXON wurden all diese Aspekte bei der Entwicklung unserer Location-based Process Automation Software KINEXON OS berücksichtigt. So wollen wir sicherstellen, dass wir unseren Kunden heute als auch in der Zukunft den größten Mehrwert bieten können.
Ein gutes Beispiel fürfortschrittliche Digitalisierung…
… ist meine “alte Liebe” Continental. Wenn ich sehe, wie schnell das Unternehmen seinen Materialfluss vollständig automatisiert hat, kann ich nur stolz darauf sein, dazu beigetragen zu haben – sowohl während meiner Zeit im Unternehmen als auch jetzt in meiner Rolle bei KINEXON. Diese Bewertung führte schließlich zu einem klar definierten Gesamtbild: dem vollautomatischen Materialfluss. Continental hat in seinen Smart-Factory-Modellanlagen schnell Nägel mit Köpfen gemacht: Sie nutzen die standortbasierte Automatisierung für mehrere Anwendungen gleichzeitig und können nun mit KINEXON als zuverlässigem Partner ihre automatisierten Prozesse anlagenübergreifend erfolgreich skalieren, anpassen und verbessern. Ich bin begeistert, dass unsere Zusammenarbeit so schnell von Erfolg gekrönt wurde. Ich freue mich darauf, weitere Kunden auf ihrem Weg der digitalen Transformation zu beraten und zu unterstützen.
Anm. d. Red.: Bei der Vollautomatisierung des Materialflusses im Kontext seiner Smart-Factory-Strategie arbeitet die Continental AG mit KINEXON zusammen. Die Case Study hierzu erhalten Sie hier.
(Autor: Dieter Krockauer)