Warum Ultrabreitband-Technologie bereits seit Jahren im Basketball punktet
Eines der weltweit größten Tech-Unternehmen setzt auf Ultrabreitband (UWB) und hat offensichtlich große Pläne damit. Die US-amerikanische Profi-Basketball-Liga NBA setzt unterdessen bereits seit Jahren auf UWB. Und mittlerweile auch die College-Teams — aus gutem Grund.

Seitdem Apple in diesem Herbst seine neuen iPhones mit integrierten UWB-Chips vorgestellt hat, ist die Ultrabreitband-Technologie (UWB) in aller Munde. Auf der Produktseite verweist Apple auf die größten Stärken von UWB: Bewegungen und Positionen können zentimetergenau verfolgt werden. Die Produktpräsentation endet mit den Worten: “Und das ist erst der Anfang.”
Die Wahrheit ist: Es ist nicht wirklich ein Anfang. UWB wird bereits seit einigen Jahren im Sport eingesetzt, besonders intensiv im professionellen Basketball. Vor vier Jahren kaufte der erste NBA-Club, die Philadelphia 76ers, ein UWB-basiertes Live-Tracking-System von KINEXON Sports und begann, seine Trainingseinheiten anhand der genauen Positionsdaten von KINEXON zu analysieren.
70% aller NBA-Teams und eine schnell wachsende Anzahl von College-Teams nutzen UWB-basierte Trackingsysteme
Seitdem verfolgen die Trainer jede Bewegung ihrer Spieler auf dem Platz in Echtzeit, aus übersichtlichen Perspektiven und mit Leistungsdaten, die von einer Software verarbeitet und visualisiert wurden. Großes Plus: Im Gegensatz zu anderen Tracking-Technologien erfasst UWB alle Bewegungen, das heißt in alle Richtungen und damit einschließlich der Höhe.
4 Jahre später tracken mehr als 70 % der NBA-Teams wie etwa die Dallas Mavericks, Utah Jazz, Chicago Bulls, Houston Rockets und andere ihre Trainingseinheiten mit KINEXON Sports und vertrauen auf die Genauigkeit, die UWB bietet. Und sogar im College-Basketball ist die UWB-Technologie angekommen: Allein in der Saison 2019/2020 sind 15 NCAA-Teams (University of Tennessee, Stanford University, University of Iowa, West Virginia University und andere) an Bord gekommen und nutzen das System des mehrfach ausgezeichneten Full-Stack-Anbieters aus Deutschland.
“Wir freuen uns sehr über die steigende Nachfrage nach unserem Produkt in den Colleges. Ein Grund für diese Entwicklung ist sicherlich, dass die Trainingsbedingungen der NCAA-Teams sich immer mehr denen der NBA anpassen. Und das obwohl sie natürlich ein viel geringeres Budget und Personal haben. Deshalb sind wir besonders stolz darauf, dass auch sie derart vom Nutzen unseres Produkts überzeugt sind, dass sie damit arbeiten.”
NBA- und College-Teams verfolgen zumeist vier Ziele
UWB-Tracking-Daten geben Trainern Zugriff auf mehr als 180 Kennzahlen, die Leistungsvermögen und Belastung von Spielern nahtlos dokumentieren. Die meisten von ihnen verfolgen damit mindestens eines dieser vier strategischen Ziele:
- Messen, Kontrollieren und Steigern der körperlichen Leistung von Spielern
- Verhindern von überlastungsbedingten Verletzungen
- Sichersttellen von Comebacks und Verhindern einer verfrühten Rückkehr verletzter Spieler ins Spielgeschehen
- Überwachen und Prognostizieren von Entwicklungskurven junger Athleten
In einer Sportart, die von unzähligen Sprüngen und schnellen Richtungswechseln auf engem Raum lebt, sind Genauigkeit, Geschwindigkeit und Validität der Daten von größter Bedeutung. Die UWB-Sensortechnologie ist hier seit Jahren konkurrenzlos. Sie zeichnet Bewegungen in alle Richtungen auf und übermittelt sogar Informationen über die Anzahl der Sprünge, Sprunghöhe oder kurze/schnelle Richtungsänderungen.
Unabhängiges Institut mit Validierungsstudie beauftragt
Der Aufstieg der UWB-Technologie veranlasste die NBA bei einer unabhängigen Forschungseinrichtung eine Validierungsstudie in Auftrag zu geben. Das Ergebnis fiel positiv aus. Sowohl die Zuverlässigkeit als auch die Validität der Daten KINEXON Sports überzeugten.
Es verwundert daher nicht, dass immer mehr College- und Profi-Basketball-Trainer Live-Trackingdaten in ihren Trainingsalltag integrieren und dabei schnell eigene Strategien entwickeln:
“KINEXON Leistungsdaten geben uns die Möglichkeit, unser Trainingsprogramm für die gesamte Saison anzupassen und zu verbessern. Wir bekommen dadurch ein besseres Verständnis von Intensität und Leistungsniveau aller unserer Spieler. Das hilft uns sehr dabei, in dem sehr physischen, als auch intelligenten Basketball-Wettbewerb zu bestehen.”
“Die Nachfrage steigt seit zwei bis drei Jahren.”
Mehdi Bentanfous, der für den US-Markt von KINEXON Sports verantwortlich ist, glaubt nicht, dass UWB allein durch den Einsatz in Smartphones einen Aufschwung im Sport erlebt: “Es ist nicht nur der Profi-Basketball in den USA, in dem UWB-Tracking akzeptiert und etabliert ist. In europäischen Spitzensportarten und anderen US-Profi-Ligen wie der NHL, NFL und NCAA steigt die Nachfrage ebenfalls seit zwei bis drei Jahren.”
Dennoch erwartet Bentanfous eine weiterhin ungebremst positive Entwicklung: “Das Interesse an dem mobilen System von KINEXON Sports, das auch ohne fest installierte Anker funktioniert und überall eingesetzt werden kann, ist enorm. Es eröffnet uns Möglichkeiten auf allen Ebenen des College-Sports, nicht nur bei Power 5 Conferences. Zwar bietet das mobile System noch nicht die gleiche Datentiefe wie unsere kabelgebundene Lösung, aber unser technologischer Fortschritt wird derzeit durch die große Nachfrage sehr schnell vorangetrieben. Es gibt also definitiv noch Wachstumspotential!”
UWB-basiertes Live-Tracking — eine Technologie ohne Grenzen?
Die Entwicklung der UWB-Tracking-Technologie bleibt spannend, denn die Lokalisierung und Verarbeitung von Bewegungsdaten endet nicht damit, Zahlen in Leistungsmetriken zu übersetzen. Neue Funktionen entstehen nahezu monatlich. Konnektivität und Kollaboration sind dabei von zentraler Bedeutung.
KINEXON Sports setzte von Anfang an auf offene Schnittstellen und 360-Grad-Konnektivität. Dies erlaubt die Zusammenarbeit mit zahlreichen anderen Sporttechnologie-Anbietern sowie die Integration ihrer Features ins laufende System.
So können beispielsweise Informationen wie Leistungsdaten oder Abstände zwischen Spielern als Augmented-Reality-Feature auf Live-Videos angezeigt werden- Live-Daten lassen sich direkt mit anderen Analysesystemen synchronisieren. Leistungserfassung ist mit Schusstracking erweiterbar. Und Belastungsdaten wie Herzfrequenz oder Herzfrequenzvariabilität können ebenfalls integriert werden.
Im Moment scheint es keine Grenzen zu geben. Also, ja: (Wahrscheinlich) ist das erst der Anfang.